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Der mühelose Weg zum Erfolg.
Herzlich willkommen bei ‚Wünsch dir was‘! Was darf es denn sein? Eine steile Karriere, eine tolle Partnerschaft oder ein athletischer Körper? Egal, was dir zum Glück noch fehlt, du kannst es haben. Und zwar ohne große Mühen auf dich zu nehmen. Denn die Neurowissenschaft hat mittlerweile so einiges über das menschliche Gehirn herausgefunden und festgestellt, dass wir uns ziemlich häufig einfach selbst im Weg stehen. Sie weiß auch: Jeder Mensch ist genial – wir müssen diese Genialität nur hervorlocken.
Werde so kreativ wie Albert Einstein.
Stell dir vor, du willst es dir im Garten gemütlich machen und setzt dich mit einem duftenden Kaffee und einem Buch in den Liegestuhl. Zwei Sekunden später wirft dein Nachbar den Rasenmäher an. Boah. Wie nervig! Oder? Kommt darauf an, in Wirklichkeit ist das Problem nämlich nur in deinem Kopf. Es hängt alles davon ab, was du aus der Situation machst. Du kannst genervt dein Buch wieder einpacken und schlecht gelaunt drinnen fernsehen. Oder du schnappst dir eine Flasche Wein, klingelst beim Nachbarn und fragst ihn, ob er nicht vielleicht Lust hätte, so in einer Stunde den Rasen zu mähen.
Die zweite Idee ist sympathischer und kreativer. Und Kreativität brauchen wir heute. Denn durch die Digitalisierung und den technischen Fortschritt verändert sich unsere Welt immer schneller – mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, ist also eine blödere Idee als jemals zuvor. Wir brauchen einen kreativen Umgang mit den neuen Herausforderungen.
Es ist nachgewiesen, dass kreative Menschen in allen Lebensbereichen erfolgreicher sind. Aber wann entsteht Kreativität? Dass wir sie nicht auf Knopfdruck hervorzaubern können, weiß jeder, der schon mal vor einem weißen Blatt Papier saß.
Tagträumen ist gut für die Kreativität, denn der Verstand rückt dabei in den Hintergrund, schaut aber trotzdem irgendwie zu. Grundsätzlich entsteht Kreativität, wenn wir unsere Gedanken in verschiedene Richtungen schweifen lassen. Dazu brauchen wir Ruhe. Wir haben sogar ein eigenes Ruhenetzwerk im Kopf. Das springt zum Beispiel an, wenn wir entspannt spazieren gehen. Kein Wunder also, dass viele Genies wie Nikola Tesla oder Wolfgang Amadeus Mozart regelmäßig umher flanierten. Steve Jobs war sogar dafür bekannt, viele seiner Meetings im Gehen abzuhalten.
Meistens kommen uns die guten Ideen, wenn wir gar nicht gezielt über ein Problem nachdenken. Albert Einstein hatte den Bogen dazu raus. Einerseits konnte er bei seinem Job im Patentamt eine ruhige Kugel schieben. Er hatte also massig Zeit, aus dem Fenster zu schauen, in den Tag zu träumen und sich ganz in Ruhe alle möglichen Gedanken zu machen. Das war sein erster Modus. Der zweite Modus bestand aus Austausch: Mit seiner Frau oder verschiedenen Forschenden sprach er darüber, was ihm in den langweiligen Stunden im Büro so durch den Kopf gegangen war. Diese beiden Modi wechselte er immer wieder ab – und irgendwann kam dann der Geistesblitz.
Mit ein wenig Versuch und Irrtum kannst du auch herausfinden, unter welchen Umständen dir die kreativsten Ideen kommen. Allerdings – ob Einstein heute überhaupt in Ruhe tagträumen könnte? Oder würde er sich den lieben langen Tag auf YouTube und Instagram herumtreiben? Vermutlich würde eine regelmäßige Social-Media-Pause deiner Kreativität guttun. Versuche es doch mal. Es lohnt sich, denn so schaffst du Raum für Kreativität, und kreative Menschen kommen viel müheloser durchs Leben.
Lerne mühelos mit der richtigen Technik.
Du kennst es sicher auch: Sobald du einmal richtig büffeln musst, übt das Smartphone plötzlich eine noch größere Anziehungskraft aus als sonst schon. Selbst Blumengießen oder der Abwasch erscheint dir plötzlich ziemlich interessant. Ärgere dich nicht, es geht uns allen so – dass wir uns leicht ablenken lassen, ist in unser evolutionäres Erbgut eingebaut. Schließlich waren unsere Vorfahren gut beraten, sich schnell umzudrehen, wenn es im Gebüsch raschelte, es könnte ja ein Säbelzahntiger sein.
Aber wie kannst du trotzdem möglichst mühelos Neues lernen? Zuerst einmal solltest du Ablenkungen so weit wie möglich ausschalten, also zum Beispiel dein Handy in einen anderen Raum legen. Am besten können wir uns Inhalte merken, wenn wir sie sozial verankern. Das bedeutet, dass du mit anderen über den Stoff sprechen solltest, oder ihr könnt ein Quiz machen und euch gegenseitig abfragen. Je mehr unterschiedliche Arten du findest, dich mit einem bestimmten Stoff zu beschäftigen, desto besser wird er dir im Gedächtnis bleiben. Jeder lernt ein wenig anders – aber sture Wiederholung ist für niemanden eine geeignete Methode.
Dann brauchst du natürlich auch Pausen. Am besten mindestens alle halbe Stunde ein paar Minuten. Die Pause solltest du aber nicht am Smartphone verbringen, stattdessen kannst du einfach bei gedimmtem Licht deine Augen schließen. Oder bewege dich ein bisschen! Der japanische Neurobiologe Kazuya Suwabe hat 2018 gezeigt, dass schon zehn Minuten Yoga oder Spazierengehen pro Tag reichen, um den Hippocampus so zu stimulieren, dass wir besser lernen. Wenn du es wirklich eilig hast, kannst du mit einer Meditation die nötigen Erholungsphasen verkürzen.
Und nicht zuletzt solltest du nach dem Lernen gut schlafen – denn im Schlaf verarbeitet und verankert unser Gehirn das neue Wissen. Das funktioniert besonders gut, wenn du dir den Stoff kurz vor dem Einschlafen noch einmal ansiehst. Es ist außerdem sinnvoller, jeden Tag eine Stunde lang zu lernen, als an einem Tag fünf Stunden am Stück. Denn so lange reicht deine Aufmerksamkeit einfach nicht – und wenn du jeden Tag etwas machst, vertieft sich das Wissen in den Nächten dazwischen ganz automatisch.
Verändere dein Verhalten durch Training und Strategie.
Büffeln ist das eine, aber wie sieht es mit konkreten Verhaltensänderungen aus? Oder mit Fertigkeiten wie Skifahren oder Klavier spielen? Wie kann man so etwas möglichst mühelos umsetzen?
Dazu solltest du zunächst einmal wissen, dass das Gehirn Rhythmen liebt. Am besten prägt es sich ein neues Verhalten ein, wenn du es regelmäßig übst, zum Beispiel alle zwei Tage jeweils zur gleichen Uhrzeit.
Außerdem musst du dich selbst immer weiter herausfordern. Sonst geht es dir wie beim Skifahren: Sobald wir mit unserem Niveau zufrieden sind, wedeln wir einfach immer weiter, wie wir es eben können. Egal, wie häufig wir tatsächlich Skifahren. Es kommt also auf die Qualität deines Trainings an und nicht nur auf die Quantität. Grundsätzlich gilt: Wir lernen im Sweetspot zwischen der Komfortzone und der Panikzone. Konkret bedeutet das, dass du dich immer ein wenig herausfordern musst, aber dich nicht überfordern darfst. Am besten funktioniert das mit einem Coach oder einem Trainingspartner.
Um dein Verhalten zu ändern oder ein neues zu erlernen, solltest du dir konkrete Ziele setzen. Mit allgemeinen Zielen wie „mehr Geld verdienen“ oder „ausgewogener essen“ kann dein Gehirn allerdings wenig anfangen. Effektiver sind nach dem deutschen Motivationspsychologen Peter Gollwitzer Haltungsziele, die mit Wenn-dann-Strategien verknüpft werden. Wenn du abnehmen möchtest, könntest du dir beispielsweise vornehmen, dass du dich verhalten willst wie jemand, der natürlich und mühelos schlank ist. Eine passende Wenn-dann-Strategie könnte so aussehen: Wenn meine Freunde beim Spieleabend Chips herumreichen, dann esse ich meine mitgebrachten Selleriesticks mit Dip.
Triff die richtigen Entscheidungen – mit dem Kopf und dem Bauch.
Schwanger werden oder lieber noch warten? Studieren oder Geld verdienen? Solltest du über solche Entscheidungen besser logisch nachdenken oder deiner Intuition vertrauen? Wir denken gerne, dass unser Verstand klüger ist als unser Bauchgefühl. Das stimmt aber nicht. Denn unser Erfahrungsgedächtnis speichert Emotionen, die der Verstand dann als Grundlage für unsere Entscheidungen verwendet. Es gibt also gar kein Entweder-oder, es spielen immer beide Systeme eine Rolle bei unseren Entscheidungen!
Aber was tun, wenn sich Bauchgefühl und Verstand widersprechen? Der deutsche Psychologe Julius Kuhl hat dazu die Unterscheidung von Selbstregulation und Selbstkontrolle herausgearbeitet. Bei der Selbstregulierung beziehen wir die Signale unseres Körpers, also das Bauchgefühl, mit ein. Dann sind wir mit uns selbst im Reinen.
Selbstkontrolle hingegen heißt, die Signale des Körpers zu übertönen. Das ist anstrengend und stressig, aber manchmal nötig. Ohne Selbstkontrolle würden wir zum Beispiel nicht zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt gehen – da ist es doch meistens der Verstand, der uns dazu rät, es hinter uns zu bringen. Kurzfristig können wir effektive Selbstkontrolle ausüben, aber langfristig ist es einfach zu anstrengend.
Deswegen sollten wir gleich am Morgen als Erstes das machen, worauf wir am wenigsten Lust haben, denn kurz nach dem Aufstehen haben wir noch die größte Willenskraft.
Diese Methode ist bekannt als Eat the Frog, der US-amerikanische Selbstoptimierer Brian Tracy hat sie erfunden.
Komplexe Entscheidungen, etwa über deinen Berufsweg, triffst du am besten, indem du beide Systeme miteinbeziehst. Konzentriere dich ein oder zwei Stunden auf das Problem und denke ein paar Alternativen durch. Anschließend wartest du mindestens 6 oder besser 24 Stunden, bis du dich entscheidest, und dann intuitiv. So triffst du Entscheidungen, die zu dir selbst passen – und das macht die Sache mühelos.
Kommuniziere richtig, um deine Ziele mit Leichtigkeit zu erreichen.
Manchen Menschen fällt es einfach leicht, andere von ihrer Meinung zu überzeugen. Das öffnet ihnen viele Türen im Leben. Welche Strategien wenden sie dabei an?
Solche Gewinnertypen wissen instinktiv, dass wir am besten über Geschichten kommunizieren. Das macht die Inhalte für die Zuhörer erlebbar und führt dazu, dass sie die Informationen mit Emotionen verknüpfen. Dadurch werden die Inhalte verankert und bleiben besser im Gedächtnis. Das ist sogar chemisch nachgewiesen: Wenn wir eine spannende Geschichte hören, schüttet unser Körper die Botenstoffe Oxytocin und Cortisol aus. Das Oxytocin bewirkt, dass wir uns mit dem Helden der Geschichte verbunden fühlen. Das Cortisol versetzt uns in Alarmbereitschaft und macht uns besonders aufmerksam.
Deswegen solltest du jeden wichtigen Vortrag, zum Beispiel in Meetings, mit einer Geschichte verbinden: „Auf dem Weg hierher hätte ich beinahe einen Unfall gehabt, und zwar …“ So baust du automatisch eine Beziehung zu deinen Zuhörern auf und versetzt sie in die richtige Stimmung, um dir aufmerksam zuzuhören.
Aufmerksamkeit ist übrigens keine Einbahnstraße. Du wirst viel überzeugender, wenn du selbst auch aufmerksam bist. Führe Gespräche mit Herz und Hirn. Dein Gegenüber merkt sofort, ob dir etwas an ihm liegt oder ob du ihm nur etwas aufschwatzen willst. Sei also achtsam und präsent. Dann wird das Gespräch auch dir selbst mehr Freude bereiten, denn wir Menschen sind wirklich soziale Wesen, die sich gerne mit anderen auf freundliche Weise verbinden wollen.
Achte auch auf die Wörter, die du verwendest, denn sie beeinflussen unsere Gefühle stärker, als wir denken. Sag zum Beispiel nicht: „Ich bin voll im Stress!“ Besser ist die Aussage: „Zum Glück bin ich momentan wirklich gut ausgelastet.“ Anstatt jemanden als überempfindlich zu bezeichnen, nenne ihn doch lieber feinfühlig. Solche sprachlichen Details verändern die Stimmung eines Gesprächs komplett.
Pass übrigens auch auf, welche Sprache du konsumierst. Halte dich von Medien fern, die mit harten Begriffen Alarmismus verbreiten, und lies lieber solche Artikel oder höre dir solche Podcasts an, die eine achtsame und wertschätzende Sprache verwenden. Dein Unterbewusstsein wird es dir danken!
Nutze den Flow, um mühelos Großes zu leisten.
Du hast sicher schon von dem sagenumwobenen Flow-Zustand gehört. Der ungarische Psychologe und Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi hat das Konzept in den 1970er-Jahren entwickelt, und mittlerweile ist es neuropsychologisch gründlich erforscht. Im Flow sind wir komplett in unser Schaffen vertieft. Die Welt tritt in den Hintergrund und die Zeit vergeht wie im Flug. Wir sind dann extrem produktiv und gleichzeitig glücklich. Unser Bewusstsein befindet sich in einem angenehmen, stressfreien Zustand und erbringt gleichzeitig Spitzenleistung.
Während des Flows erleben wir förmlich eine Drogenexplosion in unserem Kopf: Endorphine, Noradrenalin, Serotonin und Dopamin sorgen dafür, dass wir motiviert und konzentriert sind. Gleichzeitig spüren wir keine Schmerzen und kein Hungergefühl. Zu dieser Mischung mixt unser Körper sogar noch etwas Anandamid – seine Wirkung ähnelt der von Cannabis und es sorgt dafür, dass wir besonders vernetzt denken.
Aber Achtung: Flow ist keine Technik, sondern ein Zustand. Du kannst nicht einfach so in den Flow hineingehen. Alles, was du tun kannst, ist, die passenden Umstände zu schaffen, die diesen Zustand bei dir begünstigen. Was solltest du dafür tun? Nun, diese Umstände sind bei jedem etwas unterschiedlich, du musst hier vermutlich ein wenig herumprobieren, was für dich passend ist.
Grundsätzlich gilt aber, dass du eine Aufgabe brauchst, die dich weder unter- noch überfordert. Dein Ziel sollte klar sein und die Aufgabe sollte dir sinnvoll erscheinen. In einer entspannten und freundlichen Umgebung kommen wir leichter in den Flow. Auch bestimmte Rituale, wie eine kleine Meditation, können dabei helfen, den Flow-Zustand auszulösen, in dem dir alles mühelos gelingt.
Können wir mit Gehirndoping genial werden?
Hast du den Film Rain Man mit Dustin Hoffmann gesehen? Darin geht es um einen Mann mit Inselbegabung, auch Savant-Syndrom genannt. Menschen mit Inselbegabung haben geniale Züge: Sie können zum Beispiel aus dem Stand heraus sagen, welcher Wochentag der 2. Juli 1953 war, oder sie können ein Klavierstück perfekt nachspielen, nachdem sie es nur einmal gehört haben.
Dafür haben Menschen mit dem Savant-Syndrom aber auch Defizite. Die Hälfte von ihnen sind Autisten und sie wissen zwar viele Dinge, aber ohne sie auch zu verstehen. Ist dieses Syndrom eine Krankheit? Das kommt auf die Sichtweise an. Der wichtigste Forscher auf diesem Gebiet, Darold Treffert, beschreibt es eher als einen Gehirnzustand denn als Krankheit.
Interessant ist, dass sich das Savant-Syndrom auch nach einem Unfall entwickeln kann, bei dem bestimmte Gehirnregionen zerstört wurden. Bedeutet das also, dass wir alle diese genialen Fähigkeiten in uns haben? Ja, das ist tatsächlich so! Der australische Neurobiologe Allan Snyder hat das nachgewiesen. Durch Magnetstimulation hat er bei seinen Versuchspersonen einige Hirnareale ausgeschaltet und dadurch vorübergehend Savant-Fähigkeiten aktiviert. Sie konnten dann zum Beispiel mit absoluter Präzision verschiedene Tiere nachzeichnen. Die Prozesse der Inselbegabten laufen also bei uns allen ab – sie werden aber durch das begreifende und anspruchsvolle Denken überlagert.
Der Preis dafür, diese Talente hervorzulocken, ist allerdings viel zu hoch. Aber vielleicht kann man sie ja durch Doping hervorholen? Leider nein. Es gibt keine Tabletten, mit denen wir genial werden. Viele Menschen versuchen das trotzdem und nehmen zum Beispiel Ritalin, um ihre Leistungen zu steigern. Das ist allerdings ein Holzweg, denn solche Mittel machen abhängig und haben starke Nebenwirkungen. Auch Vitaminpräparate oder Energydrinks haben keine nachgewiesene positive Wirkung auf das Gehirn.
Die einzigen Wundermittel, die dich wirklich ohne Nebenwirkungen schlauer werden lassen, sind Bewegung, Schlaf und Meditation. Aber das solltest du ja mit den Tipps mühelos hinbekommen.
Zum Abschluss möchten wir dir noch einen Tipp mit auf den Weg geben: Jeder mühelose Weg zum Erfolg sieht anders aus. Vielleicht ist für dich Meditation das Richtige, vielleicht sind es regelmäßige Spaziergänge oder gute Gespräche mit deinen Freunden. Eines ist aber sicher: Je mehr du dich am richtigen Platz für dich befindest, desto leichter wird alles. Wenn du also zum Beispiel den Eindruck hast, in deinem Job eine Rolle spielen zu müssen, die dir gar nicht entspricht, dann wird es vermutlich sehr anstrengend und du hast keinen Erfolg. Trau dich also, dein Leben zu verändern, um es müheloser und gleichzeitig erfolgreicher zu gestalten!